Parasiten müssen oft über ein spezifisches Verhaltensrepertoire verfügen, um einen Wirt besetzen zu können.
Käferlarven, z.B. die Art Atemeles pubicollis parasitieren in den Nestern von Ameisen der Gattung Myrmica und Formica. Sie fressen dort die Larven der Ameisen, werden aber von diesen geduldet, da sie besondere Drüsen haben, aus denen Attraktivstoffe synthesisiert werden. Diese Attraktivstoffe imitieren wahrscheinlich ein Ameisenpheromon, denn durch die Wirkung dieses Pheromons werden die Ameisen dazu gebracht, die Käferlarven sogar noch stärker zu füttern und zu pflegen als die arteigenen Larven.
Das Fütterungsverhalten ihrer Wirtsameisen wird zudem noch durch ein spezielles, auf die Ameisen abgestimmtes Bettelverhalten ausgelöst.
Auch die geschlechtsreifen, ausgewachsenen Käfer haben die Möglichkeit der Pheromonsynthese, durch das sie von Ameisen in ihr Nest getragen und gefüttert werden.
Das Überleben der Parasiten wird also nur dadurch gesichert, dass sie sich an das chemische und mechanische Kommunikationssystem ihrer Wirte angepasst haben.