Bei komplexen Bewegungssequenzen stellt man sich die Fragen, inwieweit das Verhalten von seinen eigenen Konsequenzen beeinflusst wird.
Webervögel (Ploceidae) bauen komplizierte Hängenester. Es gibt auch polygame Webervögelarten, die parallel mehrere Nester bauen, daher ist der Ablauf einer starren Verhaltenssequenz wohl ausgeschlossen. Ein weiterer Beweis gegen die starre Verhaltenssequenz ist die perfekte Reparatur bei Zerstörung von Nestbestandteilen.
Genauere Verhaltensbeobachtungen führten zu einer hypothetische Lösung des Problems: Der männliche Webervogel sitzt stets am unteren Nestrand, von wo aus er steroetypische Dreh- und Flechtbewegungen ausführt. Da diese Bewegungen bei Neubau sowie Reparatur gleich sind, können die arttypischen Baubewegungen immer zur korrekten Nestform führen.
So lässt sich ein komplexes Resultat durch eine Ausführung von mehreren einfachen Verhaltensweisen erzielen.