Die Cnidaria (Nesseltiere), sind ein weit verbreiteter Tierstamm. Diese Tiere treten in zwei Hauptformen auf: dem festsitzenden Polypen und der freischwimmenden Meduse. Diese Formen wechseln miteinander ab, es handelt sich hierbei um einen Generationswechsel. Bei einem Generationswechsel wie diesem wechseln sich vegetative (asexuelle) und generative (sexuelle) Fortpflanzung ab.
An den Polypen entstehen in der Regel ungeschlechtlich Medusen. Die Medusen pflanzen sich geschlechtlich fort. Aus den Eiern entstehen Planulalarven und diese werden zu Polypen.
Unter dem weitverbreiteten Begriff „Qualle“ versteht man die Medusenform der Cnidaria.
Die Ohrenqualle Aurelia aurita ist im Sommerhalbjahr in der Nord- und Ostsee in großen Schwärmen vorhanden. Sie zählt zu den Scyphozoa. und zur Ordnung der Semaeostomae (Fahnenquallen). Ihr Mundrohr ist in vier faltige Mundarme ausgezogen.
Die Medusenform der Scyphozoa wird generell von den Scyphopolypen durch Querteilung gebildet. Die Tentakel des Polypen werden dazu reduziert und die Mundschreibe durch eine ringförmige Furche als junge Meduse abgeschnürt. Oder durch übereinander liegende, ringförmige Einschnürungen wird ein ganzer Satz von frei beweglichen Jungmedusen produziert. Dieser Vorgang ist als Strobilation bekannt.
Aurelia aurita ist in ihrer jüngsten Form eine Planula-Larve, die bis zu einem Viertel Millimeter groß werden kann, die sich während den Sommermonaten im Plankton aufhält.
Mit ihrem Aboralpol setzt die Larve sich auf hartem Stubstrat fest und wächst zu einem Scyphistoma-Polypen aus. Dieser hat sehr lange Tentakel.
Dieser Polyp wird mehrere Jahre alt und kann sich ganzjährig durch Knospung vermehren. Bei niedrigen Temperaturen (im Winter) werden durch Strobilation Ephyren (Jugendstadium der Meduse) gebildet. Sie beginnt apikal und setzt sich zur in einem Peridermbecher ruhenden Basis fort. Ist die Strobilation abgeschlossen, entwickelt sich aus dem basalen Restkörper wieder ein Polyp mit langen Tentakeln.
Die entstandene Ephyra hat die Gestalt einer flachen Scheibe, von deren Rand acht Stammlappen ausgehen. Jeder teilt sich an deinem Ende in zwei Flügellappen. Zwischen diesen ist ein Sinneskörper vorhanden. Wenn die Meduse in das Adultstadium wechselt, bildet sich zwischen den Stammlappen noch acht Velarlappen, die rascher wachsen und die gleiche Länge erreichen.
Die adulten Medusen produzieren in ihrem Leben Gonaden, die im Magen befruchtet werden und von einem schleimigen Sekret umhüllt, ihre Embryonalentwicklung bis zur Plumula-Larve in zusammengefalteten Mundarmen durchmachen.