Die Frucht, die nach faulen Eiern, Kot und Terpetin riecht

Hierbei handelt es sich um die Durian, die stachlige Frucht des Zibetbaumes (Durio zibethinus)

Der Zibetbaum, ursprünglich in Indonesien und Malaysia beheimatet, wird inzwischen überall in Südostasien kultiviert. Man findet ihn in Thailand, auf den Philippinen und sogar in Queensland in Australien. Haupthandelszentrum für Durians ist Singapur.

Die Frucht ist etwa kopfgroß, von gelbgrüner Farbe und trägt etwa 1 cm lange Stacheln. Das Fruchtinnere ist in vier bis sechs Segmente geteilt, jedes Segment enthält wieder bis zu sechs Samen, die vom Fruchtfleisch (eigentlich Samenmantel) umhüllt sind. Frisch vom Baum ist die Frucht wohlriechend und -schmeckend (Geschmack und Konsistenz erinnern etwas an einen gehaltvollen, festeren Vanillepudding), sie entwickelt allerdings innerhalb von wenigen Tagen einen für die meisten Nichteinheimischen unerträglichen Geruch und Geschmack (faule Eier, Kot oder Terpentin). Wer nie die Gelegenheit hatte, eine frische Frucht zu probieren, kann daher kaum nachvollziehen, warum die Durian in Südostasien vielen als eine der größten Delikatessen gilt. Die Samenkerne können ebenfalls geröstet verzehrt werden.

Durians sind im übrigen auch die Lieblingsfrucht der Orang-Utans, werden jedoch auch von sehr vielen weiteren Tieren gerne gefressen. Dazu zählen auch Tiger und andere Katzen. Angeblich leitet sich sogar die botanische Bezeichnung Durio zibethinus davon ab, dass man mit verfaulenden Durianfrüchten Zibetkatzen köderte. Da die Frucht ja eigentlich der Weiterverbreitung der Samen dient und es sich um ein Gewächs der Tropen handelt, verströmen die reifen Früchte ihren spezifischen Geruch, um auch über große Distanzen gefunden zu werden.

Aufgrund der Geruchsbelästigung ist die Mitnahme von Durianfrüchten in Hotels oder Flugzeugen meist nicht gestattet. Setzt sich der Geruch erst einmal fest, ist es schwierig, ihn wieder loszuwerden. Deshalb ist es in Hotels üblich, bei Verstoß gegen das Durian-Verbot das Zimmer für eine weitere Woche zahlen zu müssen. In Singapur ist auch das Mitführen von Durians in der MRT (U-Bahn) untersagt, worauf entsprechende Schilder hinweisen; auf eine Strafe wird allerdings verzichtet.


Foto: © Regina Rau/regina-rau.de