Unbezahlte Leibwächter

Es gibt viele verschiedene parasitisch lebende Tiere.

Als Schmarotzer leben sie auf Wirten, um ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen. Doch auch Parasiten können selber von anderen Parasiten als Wirt benutzt werden, solche Tiere bezeichnet man als Hyperparasiten.
Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen, dass Parasiten ihre Wirte als unbezahlte Leibwächter missbrauchen können, um Hyperparasiten abzuwehren. So handhaben es parasitische Wespen der Gattung Microplitis laut einem Bericht von Jeffrey A. Harvey und Kollegen in „Animal Behaviour“. Diese Wespen legen Eier auf lebende Raupen ab. Aus diesen Eiern schlüpfen Larven, die einen Teil der Raupe auffressen. Allerdings wird nur so viel gefressen, dass die Raupe gerade noch überlebt. Anschließend verpuppt sich die Wespenlarve und heftet ihren Kokon an das leblose Hinterteil der Raupe an. Diese Strategie ist für das Überleben der jungen Wespe ganz wichtig. Denn dadurch, dass die Raupe am Leben gelassen wird, fungiert diese als zuverlässiger Leibwächter und wehrt Hyperparasiten ab. So wird auch verhindert, dass die hyperparasitische Wespe Gelis agilis an den Kokon kommt und auf diesem ein Ei hinterlässt. In den Experimenten attackierten parasitierte Raupen diese Wespen und vertrieben sie erfolgreich. So wird das Überleben des an ihnen befestigten Parasitenkokons gesichert.

Wie der Parasit die Raupe jedoch dazu bringt, bleibt jedoch noch offen. Unbezahlte Leibwächter sind nämlich bei Menschen und Tieren gleichermaßen selten.


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