Ameisenpräparation – die Methodik

Methodik

Zur Präparationstechnik gibt es mehrere angewendete Methoden.

Die bekannteste ist wohl die von Seifert 1996 beschriebene Methode, bei der die Tarsen direkt auf ein Aufklebeplättchen angebracht werden.
Da hierbei die Unterseite morphologisch nicht einsehbar ist, wird hier auf eine andere, unter Myrmekologen beliebte Präparationsmethode zurückgegriffen, die eine Befestigung der Thoraxunterseite zwischen auf einem spitz zulaufenden Aufklebeplättchen vorsieht (McCall 2001). Diese Methode sollte leicht abgewandelt werden. Denn das Anbringen des Plättchens an der auf dem Rücken liegenden Ameise ist bei kleinen Beinabständen (kleine Ameisenarten) fast unmöglich, ohne an den Beinen kleben zu bleiben. Bei großen Arten hingegen ergibt sich die Problematik des nachträglichen Aufspießens des Plättchens mit Hilfe einer Etikettentreppe, da die Beine über das Plättchen hinaus nach unten ragen. Der Abwandlungsvorschlag sieht lediglich vor, dass die Ameise nach dem Trocknungsprozess von allen Nadeln befreit wird und anschließend mit einer Pinzette auf das mit einem kleinen Tropfen Kleister (Tropfengröße hängt von Ameisengröße an, diese darf nicht im Kleber versinken!) vorbereitetes, bereits genadeltes Larvenplättchen geklebt wird. Darüber hinaus wird vorgeschlagen, statt der in der Methode beschriebenen Anbringung der Plättchenspitze zwischen dem zweiten und dritten Beinansatzpunkt den Zwischenraum zwischen dem ersten und zweiten Beinglied zu nutzen. Oftmals ist es nämlich bei Ameisen einfacher, einen größeren Abstand zwischen dem ersten und zweiten Beinansatzpunkt zu erzeugen, wichtig ist dies vor allem bei kleinen Arten, wo die Plättchenspitze relativ schon fast zu gross ist.

Der Nachteil dieser Methode ist jedoch, dass die Ameisen empfindlicher gegenüber Beschädigungen werden und man bei der Handhabung der aufgeklebten Ameisen deutlich vorsichtiger zu Werke gehen muss.

Präparation in Schritten – Bildfolge

Die folgende Bildfolge veranschaulicht die Methode am Beispiel einer Myrmica rubra.

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Die Ameise wurde aus dem Alkohol entnommen und auf eine Plastozoteplatte gelegt
Mit einer quer eingesteckten 000er - Nadel wird mit der Kopf fixiert. Der Druck auf der Nadel darf aber nicht zu stark sein, weil sonst der Kopf abfliegen kann.
Eine längs neben der Ameise eingesteckte Nadel dient zur stabilen und unverrückbaren Befestigung. Einzelne Gliedmaßen können jetzt bewegt werden.
Bei überkreuzten Beinen, die häufig bei toten Ameisen auftreten, muss mit einer weiteren Nadel der Zwischenraum zwischen allen drei Beinen einer Seite gesucht werden.
Nachdem alle Beine mit der Nadel unterführt wurden, wird diese langsam zur Seite bewegt und dann eingesteckt. Die Beine sind nun alle vom Körper abgespreizt.
Vorsichtig wird eine Nadel unter die Antenne geführt...
...und die Antenne nach vorne abgespreizt. So werden später auf Fotografien seitlich die Augen sichtbar bleiben.
Auch auf der anderen Seite wird die Antenne nach vorne gebracht und fixiert.
Da das Plättchen zwischen dem ersten und den anderen Beinen aufgeklebt wird, müssen die zweiten und dritten Beine nach unten weggespreizt werden.
Das Wegspreizen des Beines nach unten und das anschließende Einstecken der Nadel führt nun dazu, dass die zweiten und dritten Beine auf einer Höhe liegen.
Nun müssen auf der "Sahneseite" die Beine schön ausrichtet werden. Deshalb sollten die drei Beine symmetrisch abstehen. Erst ist das untere Bein dran...
Das unterste Bein braucht nur wenig nach unten korrigiert werden, es liegt schon ziemlich gut.
Die Lücke zwischen erstem und zweitem Bein wird mit der Nadel gesucht...
...und das zweite Bein genau in die Mitte zwischen erstem und drittem abgespreizt.
Die Ameise ist nun fertig ausgerichtet. In dem Zustand lässt man sie ein paar Stunden, am besten über Nacht trocknen, bevor sie aufgeklebt wird.

Der letzte Teil über Ameisenpräparation ist die Bildergalerie fotografierter Ameisen.