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Wenn Bienen pessimistisch werden

Insekten sind keineswegs emotionslos, sie lassen sich genau wie wir auch von ihren Gefühlen leiten. Das hat die britische Biologin Melissa Bateson laut der Zeitschrift „Current Biology“ kürzlich bei Bienen festgestellt. Um zu diesen Ergebnissen zu kommen, führte sie ein mehrstufiges Experiment durch. Im ersten Teil dieses Versuches wurden Bienen über mehrere Trainingssitzungen mit dem Geruch zweier Blütenduftstoffe – nämlich unterschiedlichen Mischungen von Octanon oder Hexanol – konfrontiert. Eine Mischung aus 9 Teilen des ersten Stoffes und einem Teil der zweiten Substanz (9:1) sollte eine zuckerreiche Pflanze simulieren, während die umgekehrten Mengenanteile (1:9) eine wenig ergiebige Blume darstellen sollten. Streckten die Bienen als Antwort auf den Geruch ihren Saugrüssel aus, erhielten sie entsprechend Lösungen mit viel oder wenig Zucker zum Trinken. So lernten sie, dass es sich eher lohnt, den Saugrüssel bei dem ersteren Geruch auszustrecken; der andere Blütengeruch wurde seltener – aber immer noch oft genug – mit dem Ausfahren des Rüssels beantwortet. Nachdem die Bienen diesen Unterricht erfolgreich abgeschlossen hatten, wurden sie in zwei verschiedene Gruppen unterteilt. Die erste Gruppe wurde in einem kleinen Behälter heftig geschüttelt um den Angriff eines Raubtieres zu simulieren, die zweite Gruppe blieb unangetastet. Bekamen die Bienen anschließend den Geruch der zuckerreichen Blume zu riechen, gab es keinen Unterschied zwischen den durchgeschüttelten und den in Ruhe gelassenen Bienen; beide fuhren bereitwillig den Saugrüssel aus. Hingegen schenkten die durchgeschüttelten Tiere dem Geruch der wenig ergiebigen Blüte kaum noch Beachtung – im Gegensatz zu der ungestörten Gruppe. Auch neue – nicht eindeutige – Gerüche, die sich aus anderen Geruchsstoffverhältnissen wie 7:3 ergaben, wurden nicht beachtet. Weiterhin waren die Hormone Dopamin oder Serotonin, welche Menschen optimistisch und lebenslustig machen, bei den durchgeschüttelten Bienen in deutlich geringeren Mengen als bei den ungestörten Bienen vorhanden. Diese Ergebnisse deuten an, dass die Bienen pessimistischer wurden und unterstützen die Theorie, dass auch Insekten Gefühle haben. Vielleicht sollten wir daher Insekten gegenüber auch ein wenig umsichtiger zur Sache gehen; störendes „Ungeziefer“ kann man auch mit Hilfe eines Trinkglases einfangen und in die Natur entlassen.


Foto: © Jon Sullivan/PD photo.org

Zoologische Zeitungsartikel-Auswahl

Als Rückblick auf meine Aktivitäten als freiberuflicher Journalist findet ihr hier eine Auswahl meiner Zeitungsartikel, die in den vergangenen Jahren im Kölner-Stadt-Anzeiger veröffentlicht wurden. Zum besseren Lesen habe ich euch eine hochauflösende Version als Download bereitgestellt.

Download “Zeitungsartikel-Auswahl Denis Meuthen” Zeitungsartikel_Auswahl_Denis_Meuthen.jpg – 2309-mal heruntergeladen – 1,58 MB

Evolution von Alarmstoffen – spielt Verwandtenselektion eine Rolle?

Alarmsignale werden von Tieren abgegeben, um vor dem Vorhandensein von Raubtieren zu warnen. Zu den Alarmsignalen zählen die Alarmstoffe, welches chemische Substanzen sind, die zur Kommunikation zwischen aquatischen Tierarten (von beispielsweise Schnecken, Krebsen, Amphibien und Fischen) verwendet werden. Alarmstoffe werden passiv aus Verletzungen heraus ins Wasser abgegeben; da größere Verletzungen fast ausnahmslos von Raubtieren verursacht werden, sind diese Stoffe ein zuverlässiger Mechanismus, Artgenossen vor Raubtieren zu warnen.

Jedoch ist unklar, wie sich diese Alarmstoffe evolvieren konnten; eine der Grundannahmen ist, dass der Sender eines Signals einen Vorteil bei der Weitergabe seiner Gene haben muss, damit sich dieses Signal in der Evolution durchsetzt. Bei einem Tier mit schweren Verletzungen, welches Alarmstoffe abgibt, ist ein Vorteil durch das Abgeben der Alarmstoffe auf den ersten Blick nicht ersichtlich. Dazu kommt noch, dass Alarmstoffe bei erhöhter Kondition vermehrt produziert werden, es gibt also eindeutige Kosten der Alarmstoffproduktion laut einem Paper von Journal of Fish Biology. Es gibt daher mehrere Theorien zur Evolution von Alarmstoffen.

Die erste Theorie besagt, dass die Alarmstoffe zusätzliche Raubtiere anlocken könnten, welche sich dann untereinander um das verletzte Tier streiten, so dass dieses entkommen kann (siehe diese Publikation bei American Naturalist, Vorteil bei der direkten Fitness). Eine zweite Theorie ist, dass Alarmstoffe primär eine ganz andere Funktion haben, sie könnten Teil des Immunsystems sein und die Alarmwirkung könnte nur einen Nebeneffekt darstellen (analog zu einer Publikation bei Proceedings B). Artgenossen, die diese Substanzen im freien Wasser erkennen, und als Ursache korrekterweise ein Raubtier zuordnen, würden einen Überlebensvorteil haben; hier würde sich lediglich das Erkennen der Alarmstoffe zusätzlich evolvieren. Eine dritte Theorie besagt, dass der verletzte Sender der Alarmstoffe damit seine Verwandten warnt (welche einen großen Teil der Gene mit dem verletzten Tier teilen) und so seine Gene einen Vorteil haben (Vorteil bei der indirekten Fitness). Während die erste und zweite Theorie bereits getestet wurden, und für korrekt befunden wurden, hat sich bisher keiner mit der dritten Theorie empirisch bei Tieren auseinandergesetzt. Die dritte Theorie wurde bisher nur in einer Publikation von Proceedings B bei Pflanzen erfolgreich getestet, Pflanzen reagierten mit stärker verändertem Wachstum wenn sie neben verletzte Verwandte (Klone) gestellt wurden; hier wurden die Alarmstoffe über die Luft übertragen, da die Pflanzen in unterschiedlichen Blumentöpfen standen.

Deshalb habe ich in einem Versuch Smaragdprachtbarsche (Pelvicachromis taeniatus) mit Alarmstoffen von Verwandten und Nichtverwandten konfrontiert. Würden Alarmstoffe vor allem zum Warnen von Verwandten dienen, würden diese stärker auf diese reagieren. Eine typische Antwort auf Alarmstoffe und somit auf die Anwesenheit von Raubtieren ist eine Reduktion in der Aktivität; damit werden Tiere unauffälliger und werden schlechter von Räubern wahrgenommen. Jedoch kam bei meinen Experimenten heraus, dass die Fische sich nicht in ihrer Antwort auf Alarmstoffe von Verwandten und Nichtverwandten unterschieden. Weil Fische beständig Substanzen abgeben, die ihre Verwandtschaft zu Artgenossen signalisieren, ist es unwahrscheinlich, dass der Geruch von verletzten Verwandten kein Signal der Verwandtschaft enthielt. Daher muss es so sein, dass die Empfänger nicht in der Lage waren, die Alarmstoffe als Signale von Verwandten zu klassifizieren. Das kann daran liegen, dass die Alarmstoffe selbst keine Komponente der Verwandtschaft enthielten, und so nicht als solche erkannt werden konnten. Alternativ waren die Empfänger nicht in der Lage, die Information zur Verwandtschaft mit der Information zur Anwesenheit von Raubtieren zu koppeln.

Das muss jedoch nicht heißen, dass die Theorie zum Warnen von Verwandten nicht korrekt ist. Sie kann nämlich auch dann greifen, wenn die Tiere in Verwandtengruppen leben , so automatisch primär Verwandte gewarnt werden und diese dadurch einen Überlebensvorteil haben. Letztendlich bleibt festzustellen, dass die Frage zur Evolution der Alarmstoffe bei Fischen und anderen aquatischen Organismen auch weiterhin erforscht werden muss, um geklärt werden zu können.

Den vollständigen Artikel könnt ihr hier lesen; eine englische Zusammenfassung von unbeteiligten Studenten hier.

Foto: © Colin Milkins/gettyimages.com

Erbschleicher im Wespenreich

Bei dem Errichten eines Wespennestes erhält die Erbauerin oft Hilfe von fremden Wespen – damit diese nach dem Tod der Besitzerin dieses erben können. Lange wurde gerätselt, warum fremde Tiere so bereitwillig ihre Arbeitskraft zur Verfügung stellen – bis die Britin Ellouise Leadbeater und ihre Kollegen laut einer aktuellen Ausgabe von „Science“ dahinter kamen. Sie beobachteten den Nestbau bei der primitiven Wespe Polistes dominulus in über 200 Nestern und überprüften mit Hilfe von genetischen Verwandtschaftsanalysen, von welcher Wespe der Nachwuchs im Nest stammte. Es stellte sich heraus, dass zu Lebzeiten der Nestbesitzerin nur ein Drittel der Nachkommen von der helfenden Wespe stammt – eine Menge, bei der es sich nicht auszahlen würde, als Diener zu agieren. Stirbt die Nesteigentümerin jedoch, erbt die Helferin das Nest und kann sich zahlreich fortpflanzen – fast drei Viertel der Nachkommen stammen nun von der ehemaligen Arbeitskraft. Da ein älteres, von mehreren Wespen erbautes Nest deutlich mehr Raum für die Brut bietet und besser vor Räubern schützt als eine selbst erbaute kleine Bleibe, ist dieser Besitzwechsel sehr attraktiv. Doch allzu oft tritt dieser Fall leider nicht ein, die Nestbesitzerinnen haben einen starken Überlebenswillen – lediglich zehn Prozent sterben innerhalb eines Jahres. Trotzdem ist diese geringe Chance auf das sehr reiche Erbe aussichtsreich genug, dass sich andere Wespen stets bereitwillig als Diener zur Verfügung stellen. Auch einige Menschen handhaben es ähnlich und stellen sich in den Dienst älterer Personen, um ihr Vertrauen zu gewinnen und am Ende ihr Eigentum zu erben. Doch auch hier trotzt der Senior gerne Jahr für Jahr dem Tod, so dass das Dienerdasein kein Ende nimmt – jedoch aufgrund der Chance auf einen reichen Lohn stets fortgeführt wird.


Foto: © Hans Hillewaert/flickr.com

Prädatorinduzierte phänotypische Plastizität – ein DFG-gefördertes Projekt

Nach einem erfolgreichen Antrag bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) freue ich mich, euch mitteilen zu können, dass ich mich u.a. im Rahmen meiner Doktorarbeit die nächsten vier Jahre (bis 2017) mit dem Projekt „Ursachen und Konsequenzen von prädatorinduzierter phänotypischer Plastizität„ auseinandersetzen kann.

Unter phänotypischer Plastizität versteht man die Anpassung des Aussehens (dem Phänotyp) an die Umwelt innerhalb einer Generation – das bedeutet, Gene sind in der Lage, verschiedene Phänotypen auszuprägen. Fast alle Organismen sind zu phänotypischer Plastizität befähigt. Beispielsweise produzieren Menschen als Antwort auf Sonneneinstrahlung (UV-Strahlung) Melanin und werden dadurch braun; durch die Gene ist lediglich die mögliche Spannweite der möglichen Melaninproduktion definiert, welches die unterschiedlichen Hautfarben auf verschiedenen Kontinenten erklärt. Auch die Muskelbildung durch Sport ist eine Anpassung an die körperliche Belastung, welche von den Genen als notwendig erachtet wird, um sich optimal an die momentane Umwelt anzupassen – doch auch hier definieren Gene die mögliche Spannweite. Nicht jeder kann daher ein Arnold Schwarzenegger werden, egal wie viel Bodybuilding er betreibt.

Eines der bekanntesten Beispiele phänotypischer Plastizität ist die Anpassung von Fischen an das Vorhandensein von Raubfischen. Initial wurden von Forschern Karauschen (Carassius carassius) entdeckt, die komplett unterschiedlich ausgesehen haben und darum als zwei verschiedene Arten klassifiziert wurden (siehe Abbildung 1 in einer Publikation bei Proceedings B). Doch erst im Jahre 1992 kam man laut einer Publikation in Science darauf, dass die verschiedenen Körperformen das Ergebnis davon waren, wenn man die gleiche Fischart in unterschiedlichen Seen – mit oder ohne Raubfische – überführt.

Als Antwort auf Raubfische wird bei Fischen nicht nur die Körperform beeinflusst, sondern auch ihr Verhalten, ihre Färbung und ihre Fortpflanzung. Auch Hinweise darauf, dass die Erfahrung von Raubfischen auf die nächste Generation übertragen werden kann, gibt es. Solche Anpassungen können durch den Geruch von Raubfischen (welche Artgenossen fressen), aber auch nur durch von verletzten Artgenossen passiv ausgesandte Alarmstoffe ausgelöst werden.

Jedoch ist nur wenig bekannt über die genauen Ursachen und die Konsequenzen von prädatorinduzierter Plastizität; deshalb werde ich mich mit diesem Thema mit Hilfe von zahlreichen Langzeitversuchen intensiv auseinandersetzen. Hierzu werde ich den Modellorganismus Pelvicachromis taeniatus einsetzen, mit welchem ich bereits während meiner Diplomarbeit gearbeitet habe. Mehr Informationen findet ihr bei der Projektbeschreibung auf GEPRIS (dem „ Geförderte Projekte Informationssystem“ der DFG) und die aus diesem Projekt entstehenden Publikationen könnt ihr bei meinem Profil auf ResearchGate oder auf meiner Institutswebseite finden.


Logo: Offizielles Logo der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)

Exkurs: Japanische Stemmeisen


Das sekundäre Xylem, das Hauptwasserleitsystem der Blütenpflanzen, wird während der Dickenwachstumsphase gebildet und umgangssprachlich als Holz bezeichnet. Holz ist einer der ältesten Werkstoffe der Menschheit, es wird seit ungefähr einer halben Million Jahren mit Werkzeugen bearbeitet, um es für verschiedene Einsatzzwecke nutzbar zu machen.

Viele Sagen und Gerüchte ranken sich um japanische Stemmeisen, welche eines der ältesten Holzbearbeitungswerkzeuge der Welt darstellen und dazu dienen, Zapfen und Löcher für zahlreiche Holzverbindungen anzufertigen. Positive Stimmen schwärmen von der überlegenen Qualität dieser in mühsamer Handarbeit von erfahrenen Schmieden hergestellten Eisen. Stattdessen verurteilen Kritiker die Empfindlichkeit der Eisen; sie bevorzugen die maschinell hergestellten Exemplare, welche unempfindlich genug sind um Nägel zu entfernen. Während westliche Modelle also als Allrounder ausgelegt sind, haben sich die Japaner als Ziel gesetzt, die Holzarbeit mit hochspezialiertem Werkzeug zu perfektionieren. Aus diesem Grund bestehen die westlichen Werkzeuge aus einem einheitlichen, sehr harten Stahl, während die Japaner einen zweilagigen Typ bevorzugen; eine harte Schneidenschicht (jap. „Hagane“) unten wird mit einer weichen Trägerschicht (jap. „Jigane“) zusammengeschmiedet; der Schmiedeprozess muss sehr individuell auf jedes einzelne Eisen ausgerichtet sein. Das führt dazu, dass maschinelle Perfektion bei japanischen Eisen auch heute nicht an die Qualität erfahrener japanischer Schmiede in Ein-Mann-Betrieben herankommen kann.

Wider Erwarten zählt nämlich weniger die Qualität des Stahls als die angewandte Handarbeit. Zum Schmieden der Schneidenschicht von Werkzeugen werden in Japan vornehmlich zwei verschiedene Stahlarten angewandt. Die erste wird als „weißer Papierstahl“ oder „white steel“ (jap. „Shirogami Steel“) bezeichnet, während die zweite unter dem Namen „blauem Stahl“ oder „blue steel“ (jap. „Aogami steel“) geführt wird. Allerdings unterscheiden sich diese Stahlarten wider Erwarten nicht in ihrer Farbe, sie werden lediglich in weiß oder blau gefärbtem Papier geliefert. Beide Stahlarten entspringen einem Grundstahl von Hitachi, der als JIS SK-Stahl bezeichnet wird. Dieser Stahl enthält sehr vielen ungewünschte Verunreinigungen wie Schwefel und Phosphat und wird daher einigen Reinigungsprozessen unterzogen, bis ein sehr reiner Stahl mit hohem Karbongehalt (ca. 1% Karbon) entsteht, der als „White Steel #2“ bezeichnet wird. Von diesem Stahl aus gibt es zwei verschiedene mögliche Vorgehensweisen. Fügt man diesem Stahl mehr Karbon zu, entsteht „White Steel #1“, welcher inflexibler ist. Das führt zu einer erhöhten Härte, aber leider auch zu einer reduzierten Zähigkeit. Die zweite Möglichkeit ist es, dem „White Steel #2“ mehr Karbon und zusätzlich noch Wolfram zuzusetzen. Das führt zu „Blue Steel #2“, einem Stahl mit reduziertem Abrieb, welches ihn allerdings auch schwieriger zu schärfen macht (der Schärfprozess umfasst einen kontrolliert erzeugten Abrieb). Erweitert man den „Blue Steel #2“ nun mit noch mehr Karbon, Wolfram und Chrom, erhält man „Blue Steel #1“, der wie bei seinem weißen Äquivalent härter, aber auch spröder wird. Der Abrieb von „Blue Steel #1“ lässt sich durch eine weitere Addition von Carbon, Wolfram, Molybdän und anderen Legierungskomponenten noch weiter reduzieren; das Resultat wird auch als „Super Blue Steel“ bezeichnet. Viele dieser Stahlarten werden durch Schmiede weiter verfeinert, indem sie eingeschmolzen werden. Anschließend wird das flach gegossene und geklopfte Eisen zertrümmert, um nur die reinsten Bestandteile für die Weiterverarbeitung auszuwählen. So gibt es für fast jede Schmiede eine eigen bezeichnete Stahlart.

Interessant für die Beurteilung japanischer Schmiedekunst ist es, dass weißer Stahl aufgrund des Fehlens seltener Mineralien relativ billig ist, während blauer Stahl mit hohen Preisen zu Buche schlagen kann. Allerdings ist weißer Stahl deutlich schwieriger zu schmieden; die optimalen Eigenschaften lassen sich nur erreichen, wenn peinlich genau auf die Temperatur während der Glüh-, Härte- und Anlassprozesse geachtet wird; wird er einige Grade heißer, erreicht das Produkt nur eine minderwertige Qualität. Blauer Stahl hingegen ist sehr temperaturtolerant und erlaubt es, auch etwas ungenauer zu arbeiten; so können selbst mittelmäßige Schmiede Qualitäten oberen Niveaus erreichen. Durch den höheren Preis des Materials wird die billigere Schmiedearbeit allerdings wieder aufgewogen.

Optimale Bearbeitung vorausgesetzt, sind Stemmeisen aus blauem Stahl ein bisschen zäher und behalten ihre Schärfe länger. Stattdessen sind die Eisen aus weißem Stahl leichter zu schärfen und die Klinge erhält eine höhere Schärfe als die aus blauem Stahl. Aus diesen Gründen wird für die Bearbeitung von Weichholz gerne zu weißem Stahl gegriffen, während Stemmeisen aus blauem Stahl bei extrem harten Hölzern zum optimalen Werkzeug werden. Die bei japanischen Stemmeisen oben liegende Trägerschicht soll zwecks optimaler Schärfbarkeit möglichst weich sein (sie enthalten ca. 0.25 % Karbon); ansonsten spielt sie eine untergeordnete Rolle in der Qualität eines japanischen Stemmeisens. Aus diesem Grund verwenden erfahrene japanische Schmiede Stahl, welcher vor 1900 hergestellt wurde. Dazu schmelzen sie alte Ankerketten, Bahngleise oder sogar Öfen ein. Diese alten Stahlarten enthalten – im Vergleich zu den heute sehr reinen Industriestählen – deutlich mehr Verunreinigungen wie Silikonpartikel. Diese sind bei einer weichen Trägerschicht durchaus gewünscht. Des Weiteren verwenden viele Schmiede die Trägerschicht, um die Ästhetik des Eisens zu verbessern; früher war es selbst den japanischen Meisterschmieden kaum möglich, ihre besten, aber normal aussehenden Eisen zu hohen Preisen an westliche Tischler zu verkaufen. Aus diesem Grund griffen die Schmiede zu Damaszenerstahl und produzierten Stemmeisen mit einer Oberflächenstruktur, die natürlicher Holzmaserung ähnelte (als „Mokume“ bezeichnet). Diese Zierde liegt lediglich in der Trägerschicht und hat keinen Einfluss auf die Qualität der dann auch meisterhaft geschmiedeten Schneide. So bietet heute jeder bekannte japanische Schmied seine Stemmeisen auch um solche Ziermuster verschönert – was aufgrund des nötigen Aufwandes auch einen höheren Preis fordert – an. So spielt bei hochpreisigen japanischen Stemmeisen die Ästhetik und dahinter steckende Spiritualität – neben dem kleinen Angebot von Ein-Mann-Betrieben und der möglichen hohen Nachfrage durch den Bekanntheitsgrad – eine sehr wichtige Rolle.

Die Spannweite japanischer Stemmeisen erstreckt sich über zahlreiche Anwendungsbereiche. Waren diese Eisen – wie der Name sagt – ursprünglich ausschließlich zum Ausstemmen von Löchern gedacht, so existieren heute vielfältige Abwandlungen, die in ihren jeweiligen Anwendungsbereichen wahre Spezialisten sind. Die normalen, mit einer Seitenfase, aber in einer planen Fläche endenden Stemmeisen, englisch unter dem Begriff „bench chisels“ laufend, werden von den Japanern „oire nomi“ genannt. Es handelt sich um den Archetyp der Stemmeisen, der mit seiner stabilen Form einen sehr guten Allrounder darstellt. Hingegen sind die Zinkenstemmeisen („dovetail chisels“ bzw. „umeki nomi“) vor allem zum Anfertigen von Zinkenverbindungen gedacht. Die in einer Dreiecksform aufeinander zulaufenden Seitenfasen erlauben es hierbei, die normalerweise unzugänglichen Ecken von Schwalbenschwänzen sauber auszustechen. Lochbeitel („mortise chisel“ bzw. „mukoumachi nomi“ haben eine nicht abgeschrägte Seite und eine sehr dicke Klinge. Dieser Bau erlaubt es, mit diesen Eisen tiefe Löcher auszustemmen; Hebelbewegungen, die bei anderen Eisen zu einem Bruch der Klinge führen würden, sind hiermit machbar. Zimmermannsbeitel („paring chisels“ bzw. „usu nomi“) sind sehr dünn und dadurch im Gegensatz zu den anderen Eisen nicht zum Schlagen mit einem Hammer gedacht. Feinste Schnitzarbeiten können per Hand mit Hilfe dieser Eisen durchgeführt werden; die dünne Klinge erlaubt es, Stellen zu erreichen, die ansonsten unzugänglich wären.

Unter japanischen Werkzeugschmieden gibt es ebenso wie bei Waffenschmieden einige weltbekannte Namen. Diese Meister ihres Handwerks haben oft über 50 Jahre Erfahrungen sammeln können, da die Schmiedetechniken sich die letzten Jahrzehnte hinaus kaum verändert hat. Das schlägt sich in hochwertigen Stemmeisen nieder, die sehr scharf sind und selbst beim Bearbeiten extrem harter Holzsorten diese Schärfe nicht verlieren, so dass im Gegensatz zu preiswerteren Modellen nur selten nachgeschliffen werden muss. Der wohl weltweit bekannteste Name unter den Stemmeisenschmieden ist Akio Tasai. Zusammen mit seinem jungen Sohn schmiedet er Eisen aus einem als „Yasuki Steel“ bezeichneten, dem „Blue Steel“ sehr ähnlichen Stahl. Sein Markenzeichen sind die „Mokume“-Eisen, welche sich durch eine sehr schön bearbeitete Oberfläche auszeichnen – außer ihm und seinem Sohn beherrscht kein anderer Schmied die von ihm angewandte Technik. Ein anderer, in der westlichen Welt bekannter Meister seiner Kunst ist Chutaro Imai, der seine Eisen unter dem Großhandelsnamen „Fujihiro“ vertreibt. Auch als „Sword steel chisels“ bezeichnet, bestehen seine Eisen aus einem weißen Stahl mit hohem Karbongehalt. Andere bekannte Namen sind der in den letzten Jahren verstorbene Yamazaki Shouzoh (Hidari Ichihiro) der mit „White Steel #1“ arbeitete sowie Oohkubo Teiichirou (Daitei), Funahiro Funatsu, Yoshiro Ikeda (Kunikei), Yasushi Hanyu, Matsumura, Ouchi, Iyoroi, Kikuhiromaru, Watanabe Kiyoei (Kiyohisa) und Hidari Konobu.

Falls durch diesen Artikel euer Interesse geweckt werden sollte, ist Herr Dieter Schmid im deutschsprachigen Raum als einer der führenden Verkäufer von japanischen Stemmeisen zu empfehlen. Für dort nicht verfügbare japanische Stemmeisen müssen Händler aus dem Ausland zu Rate gezogen werden, zu empfehlen sind die Shops Japantool Iida und Japan tool. Bei allen diesen Händlern möchten wir uns für die zur Verfügung gestellten Fotos bedanken.

Haltung eines neuen aquatistischen Farnes: Hymenasplenium obscurum (vorher als Crepidomanes auriculatum oder Asplenium cf. normale bezeichnet)

In der Vielzahl der für das Aquarium erhältlichen Wasserpflanzen findet sich seit kurzem eine neue Art auf dem deutschen Markt. Einzelne Exemplare wurden erstmals Ende 2011 aus Nord-Thailand und Taiwan importiert, kleinere Stückzahlen für den Aquarienhandel folgten Mitte 2012; diese wurden über die Fa. Dennerle vertrieben. Bei dieser Art handelt es sich um einen Farn, nämlich Hymenasplenium obscurum. Auf einschlägigen Seiten wurde diese Pflanze zuvor als Crepidomanes auriculatum oder Asplenium cf. normale bezeichnet. Erstmals wurde diese Pflanze von Dr. Christel Kasselmann aquaristisch beschrieben (DATZ 08/2011: Christel Kasselmann: „Asplenium cf. normale. Ein neuer Farn für die Aquaristik“ und DATZ 06/2012: Christel Kasselmann: „Hymenasplenium obscurum. Der in DATZ 8/2011 vorgestellte neue Streifenfarn wurde endgültig bestimmt“). Auch im Wasserpflanzenforum Flowgrow wurde dieser Farn diskutiert.

Laut diesen Artikeln wurde von Dr. Kasselmann festgestellt, dass dieser Farn gut submers bei mittlerer Lichtstärke ohne CO2-Düngung gedeiht. Er wird als generell wenig anspruchsvoll beschrieben, ähnlich den aquaristisch weit verbreiteteren Farnarten Microsorum pteropus (Javafarn) und Bolbitis sp.. Wie auf den bekannteren Arten bilden sich auf alten Blättern Adventivpflanzen und er ist somit sehr vermehrungsfreudig. Das Rhizom dieses Farns wächst horizontal und führt kriechend an Wurzeln und anderem Holz entlang.

Als Wasserparameter aus dem Ursprungshabitat wurden von Dr. Kasselmann folgende Werte angegeben:
pH 7.8, GH 3, KH 2, Leitwert 80 µs/cm

Mitte 2012 konnte ich von aqua! nano and more ein schönes Exemplar dieses Farnes erwerben. Die vom Händler zur Verfügung gestellten Fotos zeigen den sehr guten Ausgangszustand kurz nach dem Import.

Dieser Farn wurde teils vom Holz abgelöst und in mehrere Fragmente zerlegt; dabei wurde darauf geachtet, dass immer Rhizombestandteile nebst Blättern auf jedem Fragment vorhanden waren.
Die Pflanzenfragmente wurden anschließend in verschiedene Aquarien überführt:

Aquarium A: pH 7.8, GH 10, KH 6, Leitwert 1000 µS/cm (Natrium-Ionen aufgrund eines vorgeschalteten Ionentauschers im Überschuss). Schwache Beleuchtung durch Wasserpflanzendecke.
Aquarium B: pH 7.5, GH 5, KH 1, Leitwert 280 µS/cm. Mittlere Beleuchtung.
Aquarium C: pH 6.0, GH 5, KH 1, Leitwert 280 µS/cm. Mittlere Beleuchtung
Aquarium D: pH 8.0, GH 6, KH 3, Leitwert 600 µS/cm. Mittlere Beleuchtung

Nach 6 Monaten waren die Ergebnisse wie folgt (siehe Abbildung A, B, D):
Aquarium A: Adulte Blätter der Pflanze zersetzt, bilden aber trotzdem wenige Adventivpflanzen. Neue Triebe wachsen langgestreckt und mit kurzen Blättern.
Aquarium B: Alte Triebe bleiben erhalten, neue Triebe von gleichem Habitus wie alte. Keine Adventivpflanzen
Aquarium C: Vollständige und restlose Zersetzung der Pflanze nach ca. 3 Monaten abgeschlossen (nicht dargestellt)
Aquarium D: Alte Triebe bleiben erhalten. Statt neuen Trieben aus dem Rhizom entstehen allerdings massive Mengen an Adventivpflanzen.

Interessant ist zudem, dass der Habitus der Adventivpflanzen dem Habitus der adulten Pflanzen nicht ähnlich sieht; statt farnartigen Wedeln entstehen gefiederte Blätter. Ob der Habitus sich mit zunehmendem Alter noch verändert, bleibt zu beobachten. Die Entwicklung von Adventivpflanzen an den Blättern der adulten Pflanzen ist in Abbildung E und F dargestellt.

Abschließend lässt sich sagen, dass diese Pflanze am besten unter basischem pH (pH > 7.0) bei weichem Wasser (geringe GH, KH und Leitwert) am besten gedeiht.
Falls ihr diese Pflanze auch gehalten habt, würde ich mich über eure Erfahrungen freuen.

Buntbarsche sehen Infrarot

Lange Zeit gingen Wissenschaftler davon aus, dass Infrarot von Tieren nicht visuell wahrgenommen werden kann. Infrarot ist ein unmittelbar auf die sichtbaren Farben folgender Wellenlängenbereich und erstreckt sich von 750 nm bis zu 1.000.000 nm (die von uns sichtbaren Farben bewegen sich im relativ kleinen Bereich von 390 bis 750 nm!). Obwohl dieser Bereich gemeinhin als „Wärmestrahlung“ bezeichnet wird, produzieren gerade die kürzeren Wellenlängen innerhalb dieses Bereiches keine nennenswerte Wärme – so wie auch rote Farbe (700-750 nm) keine Wärme produziert. Im Bereich ab 2000 nm wird die Infrarotstrahlung als Wärme von temperaturempfindlichen Organen verschiedener Tiere wahrgenommen. Dazu zählen Schlangen, Käfer und Fledermäuse. Jedoch wurde bisher davon ausgegangen, dass visuelle Wahrnehmung von Infrarot nicht möglich ist. Als Grund wurde angeführt, dass die sehr energiehaltige Strahlung im Auge Rauschen verursacht und so kein Bild mehr darstellen kann.

In einem kürzlich publizierten Experiment habe ich, Denis Meuthen, mit meinen Kollegen feststellen können, dass der Smaragdprachtbarsch Pelvicachromis taeniatus in der Lage ist, nahe Infrarotstrahlung visuell wahrzunehmen und zur Beutejagd einzusetzen. Das Experiment wurde in einem dunklen Raum durchgeführt; zur Beleuchtung wurden ausschließlich Infrarot abstrahlende Lampen (780-920 nm) benutzt. Als Beutetier wurde der Bachflohkrebs Gammarus pulex, der Infrarotstrahlung in diesem Bereich reflektiert, eingesetzt. Die Buntbarsche bekamen zwei Behälter mit lebender Beute neben ihr Aquarium gestellt. Um sicher zu gehen, dass ausschließlich Infrarotstrahlung zur visuellen Wahrnehmung angewandt werden kann, wurden Infrarot-durchlässige bzw. Infrarot-undurchlässige Filter eingesetzt.

Es stellte sich heraus, dass die Buntbarsche den Aufenthalt in der Nähe der mit einem Infrarot-durchlässigen Filter bedeckten Beute bevorzugten. Dies taten sie allerdings nur, solange die Beute vorhanden war. Ein leeres, mit Infrarot beleuchtetes Becken interessierte die Fische nicht. Daraus lässt sich ableiten, dass die Barsche das Infrarot zur Beuteidentifikation angewendet haben und das wahrscheinlich auch in der Natur machen. Das natürliche Habitat dieser Fische in Westafrika besteht nämlich aus flachen Flüssen, die viel Infrarotstrahlung aufweisen (normalerweise blockiert Wasser einen Großteil der Infrarotstrahlung).

Als weitere Entdeckung wurde festgestellt, dass diese Buntbarsche selbst infrarot-reflektierende Stellen am Körper besitzen und sie womöglich zur Kommunikation einsetzen können. Dieser Sachverhalt wird erst demnächst erforscht werden.

Letztendlich lässt sich sagen, dass diese Entdeckung die erste ihrer Art ist und als solche bei Wissenschaftlern rund um den Globus eine differenziertere Sichtweise auf Infrarotwahrnehmung bei Tieren hervorrufen kann.

Sowohl die englische Originalpublikation als auch eine deutschsprachige Pressemitteilung zu dem Thema sind online verfügbar.

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Die Suche nach dem idealen Partner: Groß oder lieber verwandt?

Männliche und weibliche Smaragdprachtbuntbarsche haben bei der Partnerwahl unterschiedliche Ideale. Geschwister sind für Weibchen besonders attraktiv, während Männchen mehr Wert auf große und fruchtbare Partner legen.

Eine kürzlich bei „Proceedings of the Royal Society B“ veröffentlichte Studie, deren Mitautor ich bin, hat die Partnerwahlpräferenzen bei dem Smaragdprachtbuntbarsch Pelvicachromis taeniatus untersucht.
Schon seit Längerem ist bekannt, dass dieser Fisch bei der Partnerwahl eine Sonderstellung einnimmt – er bevorzugt Verwandte und betreibt so aktiv Inzucht. Auch die natürliche Population des Buntbarsches ist aus diesem Grund stark ingezüchtet. Inzucht hat bei diesem Fisch jedoch keine Nachteile. Im Gegenteil – sie fördert das Zusammenspiel zwischen zwei Partnern. Es entstehen deutlich weniger Aggressionen und die gemeinsame Brutpflege erfolgt konfliktlos. So wird die Bevorzugung von verwandten Partnern logisch.
Im Gegensatz dazu ist Körpergröße ein sehr weit verbreitetes Attraktivitätsmerkmal während der Partnerwahl. Von großen Säugetieren bis zu kleinen Insekten werden größere Partner bevorzugt. Die Körpergröße vermittelt auf den ersten Blick die gesamte Vitalität eines Tieres, sie zeigt dessen Kampf- und Durchsetzungsfähigkeit sowie Fruchtbarkeit. So ist es auch bei den untersuchten Smaragdprachtbuntbarschen; beide Geschlechter bevorzugen aus diesen Gründen möglichst große Artgenossen als Partner.
Nun stellte sich jedoch die Frage, welches Merkmal bei der Partnerwahl dieser Fische eine wichtigere Rolle einnimmt. Werden kleine und verwandte oder eher große Nichtverwandte als Partner bevorzugt? Diese Fragestellung wurde mittels 35 Wahlexperimenten untersucht. In diesen mussten sich einzelne Fische zwischen einer dieser Varianten durch ihre entscheiden. Die zur Wahl stehenden Fische wiesen sowohl bei Männchen als auch bei Weibchen einen festgelegten Größenunterschied auf.
Es stellte sich heraus, dass die Präferenz bei Männchen und Weibchen unterschiedlich ausfällt. Männchen halten sich lieber mit großen und damit fruchtbaren Weibchen auf. Die Weibchen hingegen bevorzugen einen kleinen und verwandten Partner, weil so Aggressionen vermieden werden und eine bessere Zusammenarbeit bei der gemeinsamen Aufzucht des Nachwuchses geboten wird.
Zusätzlich trat noch ein zweiter interessanter Aspekt auf: Die Weibchen bevorzugten nicht immer die schmächtigen Verwandten. Bei der Wahl zwischen relativ großen Fischen wanderte trotz einem gleichbleibenden Größenabstand von zwei Zentimetern die Bevorzugung der Weibchen immer mehr zum größeren Individuum; die Verwandtschaft wurde zunehmend unwichtiger. Bei den Männchen hingegen gab es keinen solchen Zusammenhang – sie bevorzugten stets die großen Weibchen.

Diese Studie zeigt, dass Tiere aktiv zwischen verschiedenen Merkmalen ihrer potenziellen Partner abwägen, bevor sie sich für einen entscheiden. Genauso gehen wir Menschen vor – wir wägen vor dem Kennenlernen eines potenziellen Partners die auf den ersten Blick wahrnehmbaren Vor- und Nachteile ab. So kommen die am attraktivsten aussehenden Menschen zu den meisten Gesprächspartnern und Beziehungen.

Sowohl die englische Originalpublikation als auch eine deutschsprachige Pressemitteilung sind online verfügbar.